Über mich

Ulla Mischler

Ich bin 1961 in Landstuhl in der Pfalz geboren, habe zwölf Jahre in Berlin gelebt und bin seit mehr als 30 Jahren in Freiburg in Breisgau zu Hause. Ich habe zusammen mit meinem Lebensgefährten Lutz Kretzschmar eine Zahnarztpraxis geführt und Ausbildungen zur Yogalehrerin und Bildhauerin gemacht.

Ich bin dankbar dafür, dass meine Eltern mir den Zugang zu Kunst, Literatur und Musik eröffnet haben. Von Kindheit an war ich viel in der Natur – im Wald, in den Bergen.

Mir erscheint es wichtig, zu verstehen, was die Aufgaben sind, die ich jetzt im Leben erfüllen möchte.

Ich helfe auf dem Pferdehof – in der Stille des Morgens bin ich verbunden mit diesen großen, sanften Wesen. In diesem Jahr habe ich begonnen, Akupunktur für Pferde zu erlernen.

Dem Schöpferischen Raum zu geben, ist für mich ein Weg zum Glück. Ich denke, Glück entsteht aus einer inneren Haltung heraus, das Leben jederzeit willkommen zu heißen und anderen mit Respekt, Freundlichkeit und Offenheit zu begegnen.

Mich interessiert buddhistische Philosophie, mit dem Fokus, eigenverantwortlich zu leben. Buddhistische Haltung schließt alle Wesen in den Wunsch ein, glücklich und frei von Leid leben zu können.

Mit meinen Texten zu Yoga, mit Bildern, Klang und Lyrik möchte ich dich inspirieren.

© Birgit Lammersen

© Annette Busse 

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

Rainer Maria Rilke

Es lohnt sich doch

Es lohnt sich doch, ein wenig lieb zu sein

Und alles auf das Einfachste zu schrauben.

Und es ist gar nicht Großmut zu verzeihn,

Dass andere ganz anders als wir glauben.

Und stimmte es, daß Leidenschaft Natur

Bedeutete im guten und im bösen,

Ist doch ein Knoten in dem Schuhband nur

Mit Ruhe und mit Liebe aufzulösen.

Joachim Ringelnatz

Es IST Zeit

Ich weile im Winter
Die Wurzeln sind bedeckt
Mit brauner Erde
Sie frieren
Unter schmutzigem Raureif
Ich ahne den Frühling
Der Sperling pfeift es
Stare überbringen die Kunde
Vögel die mich verließen
Kehren zaghaft heim

Es wird Zeit

Dass meine Äste schlagen
Und erste Knospen treiben

Mir wächst das grüne Kleid

Geh nicht
Bevor es Sommer wird und warm
Warte bis meine Früchte reifen
Bleib die Weile stütze mich
Bis meine Früchte endlich falle

Damit ich sie ernten kann
Und davon zehre
Bis zum drohenden Winter
Und weit darüber hinaus.

Bettina Dornberg