Krähengekrächz –alle Texte

Lausche

Rede
Sag
Wie dir zumute ist
Schweig nicht
Schweig
Rede nicht
Sondern lausche
Hin zu dir.

Räudig

Versehrter Fuchs
Alt schon
Räudig
Es ist nicht die feine Duft Spur
An der ich deinen
Weg erkennen kann
Du stinkst.

 

Fuchs

Fuchs
Komm zurück zu mir
Spring über meinen Gartenzaun
Ein Huhn
Hab ich nicht
Ein Stück Käse
Muss reichen.

 

Selbstoptimierung

Die Menschen wollen doch
Nicht mehr als Bestätigung
Daumen hoch
Alles richtig gemacht
Selbstoptimierung geglückt
Ich sage:
Oh wie schön
Oh wie interessant
Wenige wollen mehr.

Schwarzer Schwan

Schwärze
Absorbiertes Licht
Schwärzestes Schwarz
Schwarzer Schwan
Nie bleibt es nur
Schwarz.

 

Traurigkeit

Die Nacht
Hat Trurigkeit
Zurückgelassen
Die tief
Im Dunkeln wurzelt
Dem anderen Dunkel
Der Vergangenheit
Spuren gibt es
Hinweise
Wegweiser nicht
Im Werdenden Licht
Des Tages
War nichts
Oder doch?

 

Bär

        Ich möchte Bär sein
        Durch Wälder streifen
        Geäst knackt
        In einer Pfütze
        Spiegelt sich der Mond.

 

Die Tür zum Unendlichen

Zwischen Dunkel und Hell
Zwischen Ausatem und Einatem
Ist die kleine Tür
Zum Unendlichen
Sei leise
Behutsam
Sei mutig
Mit der Grösse zu
Sein
Zwichen Hell und Dunkel
Zwischen Einatem und 
Ausatem
Ist die kleine Tür zum Unendlichen.

Herbst

Wind
Müht sich
Mit seiner Geschichte
Heult auf
Klopft ans Haus
Schreit
Der Herbst ist wichtig
Widme dich
Dem Wandel
Wills nicht hören
Nicht heute.

Mond und Stern

Mond ist das Tal
Hinuntergezogen
Hat ein Stück seines
Selbst zurückgelassen
Stern wandert um die Venus
Oder tanzt er
Rennt und hüpft?
Die Dimensionen
Nicht vorstellbar.

Weite

Mögest du die Weite
deines eigenen
Himmels wahrnehmen.

Nebel

Nebel
Mein Herz
Wirst du 
Deinen Weg
Finden?

 

Durch die Nacht

Wer hat mit dir das Bett geteilt
War es ein Traum
Bist du mit einem Engel
Durch die Nacht geflogen
War Gottes Segen nah bei dir?

Einsam

Einsam
Menschen um mich herum
Eine freundliche Frage
Ein Hinlächeln
Wären schon gut
Ein kleines Interesse
Füreinander
Wäre nicht schwer
Mitgefühl
Du lieber Gott
Ich rede nicht davon
Umarmung
Muss nicht sein
Deine und meine Tränen und Träume
Verstehen
Schon gar nicht
Aber dem Zauber der wirklichen
Begegnung
Raum geben
Das könnten wir
Wir könnten scheitern.

Vollgefüllt bis an den Rand

Vollgefüllt bis an den Rand
Schreien die Menschen
Hunger Hunger
Ich will mehr
Es ist mein gutes Recht
Ich will Kaffee
Jetzt
Kein Käse mehr da?
Alles weggefressen
Maus Ratte
Nein
Es macht mich traurig.

 

Schimmerndes Licht

Schimmerndes Licht
Noch sehe ich es in dir
Einen Abglanz des Glanzes
Der wie Sterne
In deinen Augen
Leuchtete
Zauber
Verzaubernd
Noch habe ich den Mut
Zu suchen
Ob da noch mehr ist
Von jenem inneren Feuer
Das mich begeisterte
Begeistern würde
Wenn ich mich an deiner Flamme
Wärmen dürfte
Wenn du mich
Teilhaben lassen würdest
An deiner Schwere
Die dein Licht verdunkelt.

Nachklang

Leiser Nachklang des Sommers
Sanftes Flüstern des Herbstes
Der kommen will
Im Süden schon große
Wolkenmassen türmt
Regen
Reißen
Zerstörung
Ankündigt
Kommen will mit Macht
Zu mir
Die so gutgläubig und
Träumend.

Die Ado Gardine

Wolltet ihr nicht frei sein
Und wild
Und selbstbestimmt leben
Marianne, Petra, Hella
Wart ihr zufrieden mit Ado Gardine
Und Jacobs Kaffee
Mit welchem Vorbild wäre ich gerne
Frau geworden?
Die Männer: Kegeln, Schnäpse, Rauch
Fremdgehen
Das auch
Ihr habt das alles so hingenommen
Ich könnte kotzen.

Heute will ich

Heute will ich
Freundlich sein
Mein Herz verschenken
Aufmerksam und mitfühlend
Lauschen
Ich möchte Gesehen werden
Gehört und 
Geliebt
Ich möchte die Nebel durchdringen
Die verbergen
Dass wir einander in Liebe
Zugewandt sind
Es ist schwer
Es ist leicht.